Projektbeschreibung

Gegenangriff-Vergeltung

Eine Theatercollage von Charlotte Sofia Garraway und Ensemble

inspiriert durch das Buch von Nadja Niemeyer

 

Nadja Niemeyers Text erscheint 2022 in einem Sommer, der lang und heiß ist, der Rekorde aufstellt, in dem Fische sterben und wir uns Sorgen um die Gasversorgung im Winter machen. Ein Sommer, in dem wir trotzdem weiter ignorieren, wie sehr wir unseren Globus schädigen mit unserem Homo-zentrismus. Je mehr Menschen unseren Planeten bewohnen, umso größer wird die Geschwindigkeit mit der er zerstört wird. Energiehunger und virtuelles Kapital treiben einen zerstörerischen Kreislauf an. Niemeyer zeichnet den Menschen als Schädling, den es zu beseitigen und im Anschluss nicht zu betrauern gilt.

Ein hochgezüchteter Virus hat allen Tieren der Welt im übertragenen Sinn die Augen geöffnet, und plötzlich wird es für die Spezies Mensch lebensgefährlich. " Die Gemeinschaft der Tiere kam zu dem Schluss, dass Homo sapiens ein für alle Mal auszurotten" sei. „Denn ohne die Menschen, da sind sich die Tiere einig, würde das Leben auf der Erde bedeutend angenehmer und vor allem sicherer werden.“ Daher blasen sie eines Tages zum Gegenangriff. Die Ereignisse überschlagen sich – und am Ende ist einfach Schluss. Schluss mit lustig, Schluss mit dem alltäglichen Wahnsinn, Schluss mit dem Menschen. Was nach reichlich Science-Fiction klingt, erweist sich in Nadja Niemeyer’s Buch Gegenangriff. Ein Pamphlet als kommende Realität. Und wie es sich für eine ordentliche Dystopie gehört, endet sie in der Apokalypse. 2037 gilt dann der Homo sapiens als so gut wie ausgestorben.

Der als Pamphlet erschienene Text lädt zu weiteren Gedankenexperimenten und gerade wegen seiner Nüchtern- und Klarheit zur szenischen Umsetzung ein. Ein multimediales Erlebnis, das die Magie des Live-Theaters mit der Schnelllebigkeit des Internets verbindet: der Text wird nicht eins zu eins auf die Bühne übertragen sondern in Videos, Audios und Szenen übersetzt, die live und vorproduziert als Collage auf die Bühne des Theaters in der List gebracht werden.

Was bleiben soll ist die Frage: ist vielleicht das das was geschehen muss? Oder sind wir doch noch zu retten?

 

Die theatrale Ausgangssituation

3 Schauspieler*innen, eine junge Regisseurin, ein Dramaturg und ein Musiker und ein Videokünstler werden sich mit diesem Buch intensiv auseinandersetzen, um daraus ein Theaterstück zu entwickeln, das collagenhaft Bilder, Statements, Fragen und provokante Thesen zusammenfügt. Das Ziel ist ein wortgewordener Wutausbruch, abgründig, böse, witzig –mit einer radikalen Bildersprache.  Das Theaterstück stellt Fragen in den Raum - nach Moral, Empathie, den bestehenden Verhältnissen. Und es verschafft, was nur die Kunst schafft: neue Einsichten, neue Gefühle, und leistet somit einen Beitrag zur aktuellen öffentlichen Diskussion über die Zukunft unseres Planeten.

                                                                                                                                                 

Charlotte Sofia Garraway und Willi Schlüter

 

Das Team:

Charlotte Garraway

Text und Regie

1992 in Hannover geboren studiertesie nach dem Abitur Theater und Filmwissen- schaft an der Freien Universität in Berlin Nach Arbeiten in studentischen Kollektiven im Film und Theater, als Regisseurin und Regie-Assistentin nach dem Bachelor ging sie für ein Jahr nach Argentinien, wo sie in Buenos Aires lebte und arbeitete. Neben ihren Theaterarbeiten veröffent- lichte  sie Kurzgeschichten. 

Von 2017 bis 2019 studierte sie an der Zürcher Hoch-schule der Künste Theater-regie im Master. Seit Sommer 2019 arbeitet sie als feste Regieassistentin an der Volksbühne Berlin. Hier und an anderen Orten realisiert sie seitdem Stücke.

(c) privat

Ramona Rauchbach

Bühne und Ausstattung

Jg.1979 Sie studierte Szenenbild an der Fachhochschule Hannover (Design und Medien) und war von 2006 bis 2008 als Bühnenbildassistentin am Staatstheater Hannover engagiert. Hier ist eine ihrer ersten Ausstattungs-arbeiten für »hamlet ist tot. keine schwerkraft« (Regie: David Brückel) entstanden. Als freischaffende Bühnenbildnerin war sie an Theatern in Hannover, Frankfurt, Düsseldorf, Zürich, Karlsruhe, Dresden und München tätig. Sie lebt in Hannover.

(c) privat

Kristina Mücke

Schauspiel

Jg. 1989. Kristina Mücke arbeitet nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Schauspielausbildung seit 2014 freiberuflich als Schauspielerin, Regieassistentin und Inspizientin für unterschiedliche Projekte an privat und öffentlich finanzierten Theatern, u.a. in der Theaterwerkstatt Pilkentafel, TfN Hildesheim, Kampnagel, Theater in der List Hannover. Hier spielte sie 2018 den Hänsel in HÄNSEL und GRETEL. In Hamburg ist sie fester Teil vom Ensemble "Hieb&Stichfest" und Theaterkollektiv "Tante Anti".

(c) privat

Tommy Wiesner

 Schauspiel 

Jg 1990. Schauspielstudium an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Im Jahr 2016 gründete und kuratierte er gemeinsam mit Kommiliton*innen das „FURORE. Internationales Festival für junges Theater“ an der ADK in Ludwigsburg. Gastengagements am Schauspiel Stuttgart und am Staatsschauspiel Dresden. Von 2018 bis 2022 am Theater Aachen als Schauspieler fest engagiert. Ab Sommer 2023 freischaffender Schauspieler und Regisseur.

(c) privat

Willi Schlüter

Schauspiel

Jg 1949. Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Seit 1975 Schauspieler und Regisseur in der Freien Theaterszene Hannover, Gründungsmitglied der theaterwerkstatt hannover, Gründer des Theaters der Jugend (bis 1997), Schauspieler am Staatstheater Hannover, Theater Basel, Theater an der Glocksee u.a.m. Seit 2007 Gründer und Leiter des Theaters in der List. Auszeichnungen und 1. Preise bei Festivals in Nord-Macedonien, Mongolei, Kosovo, Moldavien u.a.

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Jürgen Koerth

Dramaturgie

Geboren und aufgewachsen im Saarland, volontiert bei “Die Rheinpfalz”,

Reporter und Moderator beim SWR,Referent der SPD-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz,Redakteur im Burda-Verlag und bei Bild-Düsseldorf.

Lebt seit Ende der 70er Jahre in Hannover; CVD und Lokalchef der Neuen Presse, Mitaufbau von TVN,Chefredakteur von SAT.1 Nord, Fernsehchef des NDR Niedersachsen und stellv. Funkhausdirektor des NDR in M-V, Regierungssprecher unter Ministerpräsident Gerhard Glogowski.

Dozent, Coach, Kommunikations-und Medienberater,entwickelte zahlreiche TV-und Eventformate,                                Vorsitzender von H1 Fernsehen in Hannover

(c) privat


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